Bepflanzung unter Bäumen
Gehölze
- Euonymus europaeus, E. latifolius, E. fortunei und Sorten, sonnig bis schattig. Formen von E. fortunei sind z.T. ausgezeichnete Bodendecker.
- Hedera helix und H. colchica und ihre Sorten gedeihen sonnig und bis in den tiefen Schatten. Gestalterisch ist die Sortenwahl wichtig: Grösse, Farbe, Helligkeit der Blätter.
- Lonicera nitida, L. pileata, L. xylosteum, L. tatarica vertragen Sonne bis ziemlich tiefen Schatten.
- Sarcococca confusa für sehr geschützte Standorte, S. hookeriana var. humilis ist winterhärter. Duftende Winterblüher.
- E. Erica carnea und E. x darleyensis lieben es zwar sonnig, ertragen aber auch recht viel Schatten, blühen dann aber kaum.
Ausserdem
Buxus, Corylus, Ilex, Ligustrum vulgare, Mahonia, Rhodotypos, Kerria, Ribes alpinum, Rubus spectabilis, R. tricolor, R. calycinoides; Symphoricarpus, Taxus.
Sie sind generell konkurrenzstark und meist auch Ausläufer treibend (ausser Fargesia). Trotz der interessanten Eigenschaften ist also grösste Vorsicht geboten. Richtig verlegte Bambussperren und regelmässige Kontrolle sind unverzichtbar. Die folgenden Arten sind robust und schattenverträglich:
- Pleioblastus linearis, 2 bis 3 m, schmal-laubig und elegant.
- Pleioblastus pygmaeus distichus - ein kleinlaubiger, dichter Bodendecker, ca. 50 cm hoch. Auch andere zwergige Pleioblastus sind interessant, aber eben wuchernd.
- Pleioblastus viridistriatus und dessen Varietät P. chrysophyllus, rund 1 m hoch, wunderschöne Farbgeber, wollen aber sonniger stehen.
- Sasa palmata f. nebulosa und Indocalamus tessellatus wirken durch ihre extrem grossen Blätter fast tropisch. Sie erreichen eine Höhe von einem bis zwei Metern.
Bodendeckende und niedrige Stauden
- Alle stark wachsenden, Ausläufer reibenden Epimedien z.B. E. x perralcicum 'Frohnleiten'.
- Verschiedene Boraginaceen wie Lithospermum purpureocaceruleum, Brunnera macrophylla, Omphalodes verna, Symphytum grandiflorum.
- Bodendeckende Sedum wie S. spurium-Sorten, S. stoloniferum, S. hybridum 'Immergrünchen' sind anpassungswillige Allrounder für Sonne bis Schatten.
Halbhohe Stauden, 30 - 00 cm
- Helleborus foetidus, immergrüner Spätwinterblüher mit sehr attraktivem Laub, sonnig bis halbschattig, versamt sich an günstigen Standorten
- Helleborus Orientalis-Hybriden, wüchsig, nahezu immergrün, vielfältige Blüten in Sonne bis Schatten. Versamen sich leicht.
- Polygonatum sind elegante, robuste und dauerhafte Gewächse mit sehr unterschiedlicher Wuchshöhe. Besonders interessant scheint P. hirtum, 40 bis 50 cm hoch und rasch dichte Bestände bildend.
- Geranium, namentlich die in jeder Hinsicht sehr bescheidene G. nodosum, G.x magnificum, Pratense-Gruppe, Lambertii-Gruppe, Gracile-Gruppe u. a.
- Aquilegia vulgaris, sonnig bis halbschattig. Versamt sich reichlich.
- Calamintha nepeta (Sonne/Halbschatten) und C. grandiflora (schattiger), im Spätsommer/Herbst lange blühend.
- Waldastern aus Nordamerika und Ostasien, namentlich Aster divaricatus, A. cordifolius, A. macrophyllus und vor allem die robuste A. ageratoides. - Sie alle sollten einen sonnigen bis halbschattigen Standort haben.
Weiterhin: Lysimachia vulgaris, L. punctata, L. clethroides, Iris foetidissima; Doronicum pardalianches, Ageratina altissima; Hosta, Physalis alkekengii, Campanula persicifolia, C. trachelium, C. rapunculoides, C. allianiifolia, Salvia glutinosa, Hemerocallis fulva und robuste Taglilien-Kultivare, Actaea spicata, A. alba, A. rubra, Melittis melissophyllum, Aquilegia chrysantha, Anthericum ramosum, Asperula tinctoria, Buphthalmum salicifolium, Tanacetum corymbosum, Epilobium angustifolium, Tanacetum vulgare, Myrrhis odorata, Scutellaria altissima, Hesperis matronalis, Persicaria filiformis, Bistorta amplexicaulis.
Hohe Stauden über 100 cm
Zum Aufbau ihrer Wuchshöhe und Blattmasse dürfen diese Pflanzen nicht zu trocken stehen.
- Polygonatum x hybridum ?Weihenstephan? und P. biflorum, ungemein elegante, robuste Gewächse für den Halbschatten und Schatten.
- Macleya cordata, M. microcarpa, stark wuchernd, frisch, halbschattig/sonnig.
- Cimicifuga-Arten scheinen selbst am Wildstandort ziemliche Wurzelkonkurrenz zu ertragen, bleiben dann aber recht bescheiden im Wuchs.
- Kirengeshoma palmata, genügend feucht, halbschattig. Ahornartiges Blatt - sehr attraktiv.
Farne
Die Farne lieben mehrheitlich frische bis feuchte, etwas beschattete Standorte, doch sind einige Arten auch recht anpassungsfähig und kommen auch mit etwas trockeneren Standorten zurecht.
- Dryopteris filix-mas: äussert robuster, nahezu wintergrüner Farn, der - einmal eingewachsen - selbst an wurzelverfilzten, recht trockenen Standorten aushält.
- Polystichum aculeatum sowie P. setiferum und seine Formen, auch P. minitum und P. acrostichioides, immergrün, sehr dekorativ, feucht.
- Dryopteris dilatata: Dieser wunderschlne, lange grün bleibende Farn wächst im Wildstandort oft im dichten Filz von Fichten und anderen Waldbäumen; eher sauer; humos.
- Asplenium scolopendrium (Syn. Phyllitis scolopendrium): der kalkholde, immergrüne Hirschzungenfarn mag es zwar lieber feucht, erträgt aber zeitweise Trockenheit recht gut.
- Phegopteris connectilis, der Buchenfarn, erobert auf sauren, frischen, humosen Waldböden mit seinen Rhizomen rasche grössere Flächen. Kleiner, sommergrüner Bodendecker.
- Drypteris erythrosora, der Rotschleiferfarn aus Japan, ein wunderschöner, 30 bis 50 cm hoher, immergrüner Blickfang mit hübschem, bronzerotem Austrieb den ganzen Sommer über; Boden leicht sauer und humos.
Gräser
Beobachtungen an Wildstandorten sowie in Gärten zeigen, dass eine Anzahl Gräser durchaus Wurzelkonkurenz vertragen.
- Seggen, namentlich Carex digitata, C. grayi, C. humilis, C. umbrosa, C. morrowii, C. oshimensis, C. ornithopoda, C. pendula, C. plantaginea, C. sylcatica, C. remota, C. divulsa, C. siderosticha ? lauter horstige Waldseggen, die meisten wintergrün.
- Chasmanthium latifolium, schön am sonnigen bis halbschattigen Gehölzrand.
- Luzula nivea, L. pilosa, L. sylvatica, L. luzuloides für Halbschatten.
- Melica nutans und M. uniflora, sonnig bis halbschattig.
- Brachypodium sylvaticum, ein hübsches, immergrünes, horstiges Gras unserer Wälder. Vorsicht versamt sich stark.
- Achnatherum calamagrostis für sonnige, trockene und eher magere Standorte.
Quelle: die Gärtner-Fachzeitschrift 1/2011